Pfarrcaritas zieht beachtliche Bilanz
Mitglieder bestätigen Vorstand
um Pfarrer Oberneder
Gute Spendeneinnahmen für die Hutthurmer Tafel, erfolgreiche Kleiderkammer, viele fleißige Helfer: Der Pfarr-Caritasverein Hutthurm hat bei seiner Jahresversammlung im Pfarrheim eine sehr positive Bilanz gezogen.
"Sie hatten alles gemeinsam", erzählte Vorsitzender BGR Herbert Oberneder über die biblische Urgemeinde zu Beginn der Versammlung vor rund 40 Teilnehmern, darunter Andrea Pontz von der Pfarrei, Kirchenpfleger Rudi Ehrlich und Ehrenvorsitzender Hans Schmid. Sie habe Anteil am Leben der anderen genommen, die Sorgen und Nöte der Menschen geteilt. Dies führe die Caritas weiter: Sie greife Menschen in Not unter die Arme.
Caritas will sich um Flüchtlinge kümmern
Der Pfarrcaritasverein habe vor zehn Jahren die Tafel gegründet, berichtete der Seelsorger. Es gebe viele Menschen, die am Existenzminimum leben. Ihnen stehe die Tafel mit Lebensmitteln und Kleidung, die günstig zu erwerben sei, zur Seite. Die Aufgaben seien auch nach dem Umzug von der Fuchsmühle an die Marktstraße 15 in Hutthurm gleich geblieben: soziale und karitative Hilfe leisten und nicht auf die Person, ihre Herkunft oder ihren Glauben schauen. Die Caritas helfe auch dort, wo andere Dienste absagen, etwa wenn sich die Pflege von Menschen in entlegenen Orten nicht rentiere. Die Caritas weise niemanden zurück.
Die Hutthurmer Tafel unterstützt laut Oberneder derzeit 315 Bedürftige im nördlichen Landkreis. Der Pfarr-Caritasverein, der Tafel und Kleiderkammer trägt, kümmere sich zudem mit um Flüchtlinge, die ab 15. März in Hutthurm erwartet werden.
"Die Tafel floriert und läuft sehr gut", bilanzierte der Pfarrer. Die neuen Räume in Hutthurm böten Vorteile, vor allem mehr Platz. Die Bedürftigen könnten die Lebensmittel, die sie brauchen, jetzt selbst aussuchen. Auch Lagerraum gebe es. Zu den Hauptaufgaben der Helfer zählte er das Sortieren der gespendeten Waren, das Dienstag- und Mittwochvormittag stattfindet, und das Ausfahren der Lebensmittel. Er zollte den insgesamt 50 Tafelhelfern und 13 Freiwilligen in der Kleiderkammer sowie Josef Jaksch und den Spendern Dank und Anerkennung.
Unter dem Motto "Not sehen und handeln – Caritas" ließ Schriftführer Martin Stingl die Aktivitäten im vergangenen Jahr Revue passieren, zu denen unter anderem die "Eichhörnchen-Aktion" der Hutthurmer, Salzweger, Büchlberger und Tiefenbacher Firmlinge zählten, die 1370 Euro Bargeld und Waren im Wert von 4400 Euro sammelten. Die Tafel habe viele weitere Spenden in Höhe von 50 bis 1000 Euro erhalten. Kurt Gumminger aus Büchlberg habe Getränkedosen gesammelt und 750 Euro aus dem erhaltenen Pfand übergeben. Stingl zeigte rührende Dankesbriefe, zum Beispiel mit selbst gemaltem Bild von "Tafelkunden". Er bat, bei der Tafelarbeit mitzumachen. Man könne sie auch mit Lebensmittelspenden unterstützen, für die in 35 Geschäften in der Umgebung Spendenboxen bereitliegen. Die Kleiderkammer können alle Bürger nutzen. Am 30. Juli feiert die Tafel ihr zehnjähriges Bestehen.
Kassiererin Annemarie Gertler-Weber verzeichnete ein gutes Spendenaufkommen. Durch die Einnahmen der Kleiderkammer konnte ein großer Teil der monatlichen Ausgaben erwirtschaftet werden. Die finanzielle Hilfe für bedürftige Menschen in der Pfarrei wuchs von 6.500 Euro im Jahr 2005 auf 11.000 Euro im Jahr 2016. Mit diesem Betrag werden finanziell schwache Familien unterstützt.
Die Kleiderspenden würden geprüft und nach Größe sortiert, berichtete Elfriede Eder von der Kleiderkammer. Sie biete von Babykleidung bis zu Schuhen alles an.
Die Mitglieder beschlossen bei einer Gegenstimme, den Tafelpreis, der bisher einen Euro betrug, anzugleichen. Einzelpersonen zahlen weiterhin einen Euro, Abholer mit mehreren Kindern zwei Euro. Zwei Erwachsene mit einem Kind haben ebenfalls zwei Euro zu leisten. Zwei Erwachsene mit mehreren Kindern sowie drei Erwachsene zahlen drei Euro. Angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten erhöhte die Versammlung die Bedürftigkeitsgrenze auf 900 Euro für alleinstehende Personen und 450 Euro für einen Ehepartner. Sie änderte zudem die Satzung, damit Helfer bei der Steuer den Ehrenamtsfreibetrag geltend machen können.
Oberneder als Vorstand bestätigt
Unter der Leitung von Gemeinderat Hubert Gastinger bestätigten die Mitglieder Herbert Oberneder als Vorsitzenden, Josef Jaksch als Stellvertreter, Kassiererin Annemarie Gertler-Weber und Schriftführer Martin Stingl. Sie wählten Regina Grindinger, Inge Jaksic, Rosemarie Schrank und Maria Stadler als Beisitzer. Berufene Beisitzer sind Elfriede Eder, Bianca Weiß und Christiane Stingl. Als Kassenprüferinnen fungieren Marianne Wandl und Monika Plettl. Auch Pfarrer Wolfgang Keller gehört dem Vorstand an.
Gastinger würdigte das Engagement der Pfarrcaritas und beglückwünschte sie zu den "enormen" Zahlen. "Über so einen Umsatz würde sich so manches Unternehmen freuen", sagte der Gemeindevertreter. Es sei eine wunderbare Geschichte, dass die Pfarr-Caritas jenen helfe, die in einem so reichen Land wie Deutschland durch das Raster fallen. Die Gemeinde unterstütze die Tafel.
Die Hutthurmer Tafel ist jeden Mittwoch von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Die Kleiderkammer steht mittwochs von 13 bis 16 Uhr sowie freitags von 9 bis 11 Uhr und 14 bis 16 Uhr offen.
Bild zur Meldung: Hubert Gastinger (2.v.r.) und die Vorstandschaft (v. l.) Bianca Weiß, Maria Stadler, Regina Grindinger, Rosemarie Schrank, Annemarie Gertler-Weber, Monika Plettl, Marianne Wandl, Christiane Stingl, Inge Jaksic, Martin Stingl, Elfriede Eder und Herbert Obe